Mal abgesehen davon, dass ich eine Reduzierung der Armeen und mehr Geld für Prävention für angemessener fände, regt mich an dieser Sache gerade noch etwas ganz anderes auf:
2% sind ja ganz wenig? Und die Steigerung von 1,2% auf 2% sind ja sogar nur 0,8%. Das ist doch fast gar nichts. Oder?
Das ist mal wieder so eine Zahlenspielerei. 2% vom BIP bedeutet 2% vom Brutto-Inlands-Produkt. Also 2% von allen Werten, die wir erschaffen. In Deutschland sind das etwa 3 Billionen Euro. Davon zahlen wir Steuern. Davon landen etwa 300 Milliarden im Bundeshaushalt.
Das heißt, aus 2% BIP werden mal ganz schnell 20% Bundeshaushalt. Oder in anderen Worten: 1/5 unseres Geldes, das die Bundesregierung verwaltet, will Ursula von der Leyen ins Militär stecken. Das sind dann etwa 60 Milliarden Euro. (2015 bereits etwa 33 Milliarden, und damit heute bereits das zweitteuerste Ministerium). Teurer ist nur das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (125 Milliarden, das meiste davon ist die Rente).
Zum Vergleich:
- Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat 23 Milliarden
- Bundesministerium für Bildung und Forschung 15 Milliarden
- …
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 6,5 Milliarden
- …
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter 4 Milliarden
Wie wäre es mal mit dem umgekehrten Ansatz:
Wir halbieren die Rüstungsausgaben und nutzen das frei gewordene Geld, um etwas mehr Frieden in die Welt zu bringen?
Oder überlegen uns generell, wie wir unsere Prioritäten setzen.
Aber um fair zu sein: das BIP wird häufig als Vergleichsmaßstab herangezogen. Auch die Ausgaben für Entwicklungshilfe, Bildung, … werden häufig mit dem BIP verglichen. Und der Bundeshaushalt ist auch nicht der einzige, es gibt ja noch Länder und Kommunen ….
Es muss einem aber halt bewusst sein, dass 2% BIP dennoch ein immens großer Betrag ist, selbst für den Bundeshaushalt, in dem ja auch schon immense Summen Geld hin- und herbewegt werden.
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