Klimaschutzziele ohne Maßnahmen?

Seit Jahren verabschieden diverse Unions-Regierungen auf Landes- und Bundesebene gerne „Klimaschutzgesetze“ in die sie auch gerne ehrgeizige Ziele reinschreiben.

Die EU will bis 2050 klimaneutral sein.
Rheinland-Pfalz wollte bereits 2020 eine Reduktion von 40%, bis 2050 90%-100% Reduktion.
Bayern will dies unterbieten und bis 2040 klimaneutral sein.

Aber was bedeutet das?
Das bedeutet, dass wir die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl nach und nach (und zwar möglichst schnell) runter fahren müssen. Damit muss man heute anfangen. Konkret:

  • Eine Ölheizung läuft ca. 25 Jahre, d.h. wenn sich Markus Söder nicht ca. 2015 (vor 8 Jahren) für ein Verbot neuer Ölheizungen einsetzt, dann hat er schon jetzt verloren. Aber allerspätestens ab sofort dürften keine neuen CO2-emittierenden Heizungen eingebaut werden.
  • Ein Auto fährt bei guter Pflege gut 15 Jahre (oder länger). D.h. man müsste Verbrenner in Bayern spätestens übernächstes Jahr verbieten.
    Und ja, ein E-Auto ist umwelttechnisch auch nicht das non-plus-ultra…. Radwege und Schienen zu bauen, dauert auch paar Jahre.
  • Apropos bauen, gibt es denn schon Pläne für die Bauindustrie, wie diese klimaneutral werden kann? Signale aus der Politik, dass spätestens ab 2035 normaler Zement verboten wird?
  • Die Nahrungserzeugung klimaneutral zu gestalten, würde ja mit einer Abschaffung der Massentierhaltung einhergehen? Und ganz vielen anderen Umstellungen? Oder nicht?

 

Die Strategie der Union wurde ja beim Atomausstieg offensichtlich:

Die rot-grüne Bundesregierung (1998-2005) hatte eine Strategie, Erneuerbare ausbauen, AKWs nach und nach abschalten.

Die diversen Merkelregierungen haben dann diverse Pirouetten vorgeführt. Ausstieg vom Ausstieg (aus schwarzer Ideologie heraus).
2011 Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg (nach der japanischen AKW-Katastrophe). Gleichzeitig wurde ein Solar-Deckel eingeführt. Die PV-Industrie mit zig-1000 Arbeitsplätzen abgewickelt.

Und jetzt, 2023, als ihr Atom-Gesetz umgesetzt ist. „Ahh, wir haben und ja 2011 bis 2021 um keine Alternativen gekümmert. Aber schön, dass jetzt eine andere Regierung am Ruder ist, schieben wir denen unser Versagen in die Schuhe“ Jetzt wollen sie von ihrem eigenen Gesetz nichts mehr wissen. Jetzt fragen sie sich, warum denn keine Alternativen da sind. Die Frage nach den Alternativen erfolgt zu Recht. Das schlimme ist, dass dies nicht selbstkritisch passiert, sondern selbstherrlich.

Liebe Union, wenn ihr jetzt (immerhin) erkennt, dass die letzten 12 Jahre einiges liegen geblieben ist, was jetzt seit 2 Jahren endlich angepackt wird, dann wäre es schön, wenn ….

  • … ihr Euch entschuldigt und Demut zeigt, anstatt anderen die Schuld zu geben.
  •  … ihr jetzt wenigstens mithelfen würdet, dass so ein Disaster nicht mehr auftritt. Wie wäre es jetzt mal, beim Klimaschutz jetzt auch mal selber konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, wie der umgesetzt werden könnte, anstatt auf ein „Wunder“ zu warten?

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