Vegan, Vegetarisch, Flexitarier, Massentierhaltung – ist da ein Mittelweg möglich?

Seit 2 Jahren lebe ich vegan.
Das ist tatsächlich oft gar nicht so leicht, da immer noch an ganz vielen Stellen es als ganz normal angesehen wird, dass man alles mit Tierprodukten zubereitet. Aber es geht immer besser. Und insbesondere in asiatischen Restaurants gibt es oft sehr viele vegane Gerichte.

In dieser Zeit wurde ich immer wieder gefragt, ob es da nicht einen Mittelweg gäbe.

Natürlich gäbe es einen Mittelweg.
Aber ganz relevante Aspekte dafür sind Massentierhaltung und Qualhaltung abschaffen, Tiere nur noch so halten, dass sie quasi natürlich leben und sich von dem was hier wächst ernähren und nicht den Regenwald für Soja-Kraftfutter abholzen. Die Kälber nicht von den Müttern trennen. Keine Zuchten, bei denen die Tiere Qualen erleiden müssen (60-Liter-Euter).
Dann würde das Fleisch und auch die meisten Tierprodukte aber so teuer, dass die meisten Menschen eh hauptsächlich vegetarisch leben würden und viele Speisen vermutlich vegan wären. So wie übrigens früher auch. Da gab es den Sonntagsbraten.
Ich stimme auch voll zu, dass man nicht „extrem“ werden sollte.
Die Sache ist halt die, dass der Veganismus gar nicht „extrem“ ist, sondern eigentlich nur konsequent. Es tut keinem Wesen weh. Das ist nicht extrem. Schon gar nicht gegen andere, aber auch nicht gegenüber sich selbst. Es gibt so viel leckeres veganes Essen.
Die Massentierhaltung dagegen ist extrem. Sie geht über das hinaus, was der Durchschnittsdeutsche als „gut“ ansieht. Tiere werden gequält. Die Umwelt wird ausgebeutet. Klimaschäden. Gesundheitsschäden. ….. Aber weil es sich halt so entwickelt hat und die Grenzen immer weiter ausgetestet wurden, wirklich bis zum extremen, wird es von vielen als „normal“ angesehen. Aber es ist eigentlich nicht normal.
Daher, wenn jemand billig-Fleisch für 1,99 kauft von einem Mittelweg spricht, dann bin ich gerne bereit darüber zu diskutieren. Ja, ich fordere ja nicht mal, dass jeder sich vegan ernährt. Das einzige was ich fordere, ist die Extreme abzuschaffen. Eben die Massentierhaltung. Den Raubbau an der Natur.
Können wir uns darauf einigen?

Und eine Anmerkung am Rande: Bio ist schon ein guter Schritt in Richtung Mittelweg, aber garantiert noch nicht der Mittelweg. Die Grenzwerte für Bioprodukte sind schon viel besser, aber es ist z.T. noch weit weg von artgerechte Haltung. Aber wenn wir erst Mal alles auf „mindestens Biostandard“ umgestellt hätten, wäre das schon ein großer Schritt.

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